Henry Kaminski – Als Peer hilft er Betroffenen

Ein Mann mit Beinprothese und Wanderstöckern am Strand

Henry Kaminski, 50 Jahre, ist seit seinem Unfall 1989 durch eine Landmine linksseitig bis zur Mitte des Oberschenkels amputiert.

Als Peer-Berater berät er ehrenamtlich in Krankenhäusern. Er unterstützt Menschen bei zu bewältigten Problemen bei drohender oder erfolgter Amputation. Zudem berät er Menschen mit Amputation. Dabei erfolgt die Beratung auf Augenhöhe. Henry Kaminski kann sich, durch seine eigenen Erfahrungen, sehr gut in die Personen hineinversetzen, die sich mit dem Thema der Amputation beschäftigen.

Bereits 2008 wurde Henry Kaminski zu einem Segeltörn eingeladen – als Tester für eine spezielle Sicherungskonstruktion. Nach der Fahrt führte Ralph Scharpenberg mit ihm ein Interview:

Ralph: Hallo Henry am Samstag war ja unser großer Tag auf der Rennjacht. Wie bist du denn auf die Idee gekommen?

Henry: Na, ich wohne am Meer und fahre auch gern zum Hochseeangeln. Trotz meiner Behinderung ,ich bin OS-amputiert, wollte ich schon immer mal echtes Sportsegeln erleben und da kam das Angebot „Testpilot“ zu sein, gerade recht

Ralph: Hattest du denn keine Bedenken, dass es schwierig wird?

Henry: Nein, ich habe mich ja früh von deiner Konstruktion überzeugt und dir auch vertraut. Wer meine Prothese top baut, lässt mich schon nicht über Bord gehen, haha …

Ralph: Danke für die Blumen, gebe ich gern zurück, du hast dich wirklich äußerst gut geschlagen und jede noch so dolle Schräglage, auch über längere Kurse, gemeistert.

Henry: Es war überhaupt kein Problem. Durch den Schalensitz und das 3-fache Sicherheitssystem, saß ich wie in der Loge und konnte das gesamte Schiff überschauen und auch viele Actionfotos machen.

Ralph: War es denn neben der Sicherheit auch bequem genug?

Henry: Oh ja, du hattest ja die Sitzfläche nochmal nachgepolstert und das war warm und bequem! Nach Ermutigen habe ich es ja sogar zwischendurch zur Reeling für „eilige Fälle“ geschafft. Ich kann das nur jedem empfehlen, der trotz oder gerade wegen einer Behinderung solche Erlebnisse haben will. Es ist einfach geil!

Ralph: Du würdest es wieder tun?

Henry: Ja immer wieder….

Ralph: Was hast du noch für unsere Leser für einen Tipp?

Henry: Ich versuche mein Leben zu leben und will mich nicht einzwängen lassen. Wenn ich eine Gelegenheit bekomme, etwas Neues zu probieren, bin ich Feuer und Flamme. Bein ab ist schlimm, aber nix versuchen und erleben viel schlimmer! Ich sage: „Traut Euch, es bringt Spaß ohne Ende!“

Ralph: Danke dir Henry, für deine Worte und mit dir gerne wieder.

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